Die Norwegische Literatur ist die Literatur in norwegischer Sprache und ein Bestandteil der skandinavischen Literatur bzw. der weiter gefasstem nordischen Literatur. Zu ihr werden auch ihre Vorläufer gezählt: die meist von Isländern verfassten norwegischen Chroniken in altnordischer Sprache (bis zum 13. Jahrhundert) sowie die in Norwegen entstandene oder von Norwegern in Dänemark verfassten literarischen Zeugnisse in Dänischer Sprache (bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts). Von einer eigenständigen norwegischen Literatur kann man jedoch erst seit dem 18. Jahrhundert sprechen, als sie sich von der dänischsprachigen Literatur löste. Dieser Prozess war erst im 19. Jahrhundert durch die Normierung der dialektreichen norwegischen Sprache abgeschlossen. Von dieser Standardsprache existieren zwei Varianten (das konservativere Riksmål und das häufiger genutzte Bokmål). Die regionalen Dialekte blieben wegen der zerklüfteten Landschaft Norwegens lange unvermischt nebeneinander bestehen und konnten sich nicht zur Schriftsprache entwickeln. Erst im 20. Jahrhundert wurde das auf den Dialekten der Westküste und des Fjordlandes basierende Nynorsk standardisiert und ebenfalls als Literatursprache verwendet.